Dienstag, 10. April 2012

Die Plünderung des grünen Turms

Die Schilderung der Ereignisse wie sie sich tatsächlich zugetragen haben, wären ebenso langweilig wie dieser erste Satz. Darum jetzt, die Blockbuster-Fassung:
Wir waren wenige, gezeichnet von den hinter uns liegenden Stunden und ausgezehrt von der gnadenlosen Hitze. Allein der Mut in unseren Seelen und unsere aus westfälischen Kindertagen gewohnte Fähigkeit zur Improvisation ließen es überhaupt erst zu, dass wir eine kleine Chance sahen, diesen Abend als Helden zu feiern. Unsere große Willenskraft setzten wir schließlich routiniert in Bewegung um. Mit zusammengebissenen Zähnen wagten wir uns aus dem kleinen, moosbedecktem Unterstand am Rande des Flusses, kletterten die Böschung empor, warfen einen Blick auf die ruhenden Monstrositäten, die uns hier eigentlich den Weg erschweren sollten, die jedoch vor Hunger und Durst gelähmt standen. Wir schlichen uns an ihnen vorbei und gelangten schnell ins Innere der verlassenen Festung.
[...] Weiter geht es jetzt im Tatsächlichen:
Die Komode stand wie beschrieben im obersten Stockwerk des Hauses. Wir nahmen die Schubladen heraus und trugen sie einzeln hinunter. Das hölzerne Gerippe kam dann zum Schluss dran. Unten setzten wir alles wieder zusammen und beförderten das gesamte Möbel in einem Stück an seinen übergangsweisen Bestimmungsort, die Garage meiner Eltern.

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